Die roten Khmer : Ende und Resümee einer Schreckensherrschaft
Die Horrorshow der roten Khmer wurde vier Jahre lang aufgeführt. In diesen 4 Jahren starb in Folge der Regierung 1/4 der Bevölkerung. Das kleine Land zählte damals nur 8 Mio Einwohner - 2 Mio davon ließen ihr Leben. Entweder als unterernährter, kranker Sklave auf den Feldern - oder als gebildeter "Verdächtiger" unter Folter in den Lagern. Auswirkungen bis heute:Familien waren getrennt worden und bis heute haben sich manche nicht wieder gefunden.
Die studierten, gebildeten oder künstlerisch Begabten des Landes wurden ausgelöscht, sodass das Land leider immer noch starke Probleme, beispielsweise im medizinischen Bereich aufweisen muss. Ebenso sorgte die Abschaffung des Geldes dafür, das viele Khmer auch 40 Jahre später kein Vertrauen in Geld haben.
Davon abgesehen ist das Land bis heute auf Entwicklungshilfe angewiesen. Das Ende der Horrorshow. Die Beendigung der Horrorshow erfolgte Anfang 1979 durch den Einmarsch Vietnams. Das Ziel war die Beendigung des Pol Pot-Regimes. Streitkräfte der roten Khmer wehrten sich, verloren aber nach einigen Gefechten den Kampf. Obwohl sie vorbereitet waren und mehr und mehr Kindersoldaten ausbildeten, mussten sie sich ergeben. Ein Großteil des Regimes, so auch Pol Pot, flohen in die umliegenden Länder.
Ein sehr interessanter Fakt ist übrigens, das Deutschland gegen den Einmarsch der Vietnamesen nach Kambodscha protestierte. Grund mit unbekannt. Die Vietnamesen besetzen nun das Land für einige Jahre und bildeten eine vorübergehende Regierung dort. Ebenfalls befreiten sie natürlich Gefangene.
Währenddessen operierten die roten Khmer aus dem Untergrund weiter und sie genossen sogar noch den Besitz eines UN-Sitzes. Bis 1991. Also mehr als 11 Jahre später verloren sie erst ihren UN-Sitz, so lange dauerte es, bis sie ihr Ansehen in der westlichen Welt verloren.
Auszug aus Wikipedia hierzu :
"Die Roten Khmer wurden auch nach ihrer Entmachtung in Folge der vietnamesischen Okkupation von den Vereinten Nationen als legitime politische Vertretung Kambodschas anerkannt, da einige westliche Staaten, insbesondere die Vereinigten Staaten, eine Legitimierung der vietnamesischen Besetzung ablehnten."
Das ist für mich so unfassbar das ich speien möchte. Es folgte ein weiterer Bürgerkrieg, in dem die roten Khmer ihr Kamputchea zurück erobern wollten und es ist davon auszugehen, das sie Hilfe bekamen. Von wem? Vom Westen! Von Engländern und ja, von Deutschland!
Ein weiterer Auszug hierzu :
"So setzten sie beispielsweise Panzerabwehrwaffen der westdeutschen Firma MBB im Kampf gegen die Regierungstruppen ein."
Das erste Mal frei wählen durften die Kambodschaner 1993. Im Jahr 1998 kapitulierten die letzten Kämpfer der roten Khmer.
Am 17. Februar 2009 wurde der erste Prozess vor dem Roten-Khmer-Tribunal eröffnet, angeklagt wurden unter anderem der damalige Leiter des S21. Einige Verhandlungen laufen immer noch.
Pol Pot starb 1998 in einer Villa in Kambodscha.
Ich spare mir jegliches Kommentar, da ich gerade wirklich sauer bin. Hinterlasse du mir doch ein Kommentar, ich würde mich sehr freuen. Findest du Fehler oder hast eine Anmerkung zum Thema? Ich fänd`s klasse wenn du dich zu Wort melden würdest.
2 Comments
ist schon traurig wie schnell die Welt vergessen kann und dass die meisten hauptverantwortlichen ihr leben weiterhin in saus und braus führen konnten(können?)
Hallo Oliver. Ja, das ist es. Erstaunlich traurig. Deshalb sollten wir ab und an “erinnert” werden. Ganz liebe Grüße, Anke