Mazunte – Yoga, Meditation und Monsterwellen
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Mazunte
Mazunte, an der Pazifikküste Mexikos und Oaxacas gelegen, ist ein kleines Hippie Strand Dorf, welches entspannter nicht sein könnte. Wer Frieden, Ruhe, Yoga, Meditation, Flip Flops, hohe Wellen, tolle Sonnenuntergänge und Sand in den Haaren mag ; der ist hier genau richtig. Ich hatte eine fantastische Woche.

Was gibt`s in Mazunte?

Die Uhren ticken langsamer, die Menschen bewegen sich freier ; die Kleider scheinen bunter, Schuhe scheinen völlig überflüssig - selbst auf der Straße. Menschen mit Yoga-Matten, viele, viele Dreadlock-Köpfe (was mich persönlich sehr erfreute), kleine Häusschen und Strandlokale. Locker - klein -lässig . Das ist Mazunte.

Niemand scheint irgendwo hin zu müssen, keine Hektik, kein bisschen davon. Und kein Übertourismus. Ein wenig gilt Mazunte nämlich immer noch als Geheimtipp unter Backpackern. Und für die wurde es auch aufgebaut. Mehr Hostels und günstige Cabanas, keine Resorts. Vegetarische und vegane Küche, viele Schmuckhändler mit Selbsterstelltem, reichlich Naturprodukte. Nicht viel Verkehr, keine 15 verschiedenen Tour-Angebote, kein Heck-Meck um die Freizeit, kein gutes Wifi. Kein Schickimicki. Keine überfüllten Strandbars, keine Party-Szene.

Bevor ich`s vergesse : nehmt genug Bargeld mit. ATM`s gibt`s wie ich meine zwei, aber die sind andauernd leer. Oh wie typisch! ;-)

Also nein, hier gibt`s nicht sonderlich viel zu tun. Und darum lieben die Menschen diesen Ort, denke ich.
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Playa Mazunte

Eine der Hauptbeschäftigungen in Mazunte ist das ausgiebige beachen.
Playa Mazunte bietet hierfür eine 1 Kilometer weite Bucht mit mittelfeinem, hellbraunen Sand. Falls ihr etwas "natürlichen" Schatten abbekommen wollt, empfehle ich euch den westlichsten Teil der Bucht, da könnt ihr mit dem Schatten der Felsen wandern. Sonst gibt es noch die Möglichkeit sich für einen Tag Liege und Sonnenschirm für ca. 10 Euro zu leihen. Es gibt ein paar wenige Lokale, aber das Meiste ist unberührter Strand. Weitläufig und daher überhaupt kein Engegefühl. An der Playa Mermejita wirst du an manchen Tagen sogar gar keinen Menschen treffen, sie ist total abgeschieden.

Keine Badestrände.

Ja, man kann hier in`s Wasser, muss sich aber mit den Naturkräften des Meeres messen. ;-) Schwimmen ist nicht möglich, sich mal abkühlen und sich gehörig den Bikini ausziehen lassen schon - ich sah mehrere Damen plötzlich entblöst. Ja ja, die Naturgewalt.

Also bitte ... nicht unterschätzen!

Die Wellen sind unberechenbar, brechen an vielen Felsen und sind einfach hoch. Dazu kommt dir Gefahr von sogenannten Rip-Strömungen. Diese entstehen, nachdem die Wellen die durch Wind eigentlich an Land wollen, sich an Felsen oder Sandbänken stoßen. Es entsteht geradezu ein Sog ins offene Meer hinaus. Dagegen anzuschwimmen macht keinen Sinn. Man sollte parallel zum Strand schwimmen und (wenns irgendwie geht) die Nerven nicht verlieren.

Die Monster-Welle.

Um nochmal zu verdeutlichen, das die Pazifikküste nicht unterschätzt werden sollte, erzähle ich von DER Welle. Es war nachmittags, ich ging leichtfüßig, wie man das eben so macht, am Strand mit einem Freund spazieren. Entlang der Wellen, knöcheltief, logisch. Sie schlugen 10 Minuten lang gleichmäßig im Takt neben unseren Beinen ein. Als mich mein Freund plötzlich bei der Hand packte und wegzog. Zu spät. Uns erfasste, wie aus dem Nichts eine Monsterwelle. Sie ging zwar "nur" bis zur Brust, hatte aber eine Kraft, die uns mit riss. Sie zog uns auf den Sandboden und für ca. 10m mit ihr zurück.

Mal davon abgesehen, das das echt sau weh tat, hatte ich meine volle Kleidung an und einen Rucksack mit Handy und Co auf dem Rücken. Meine Sonnenbrille mit Sehschärfe war mir von der Nase gerissen worden - ich bin unfassbar dankbar das meine echte Brille unversehrt im Etui im Rucksack war, welcher zwar patschnass und vom Sand angerissen, aber sonst noch ok war. Mein Handy brauchte eine Tiefen-Reis- Trocknung die nächsten Tage.

Leider hatte mein Freund weniger Glück - Er brach sich durch die Monsterwelle einen Zeh. Wenn ich daran denke, mit welcher Heftigkeit diese uns auf den Boden geschleudert hatte, ist es mir ein Wunder, das nur meine Brille futsch ist.
Und wir sind nur am Strand spazieren gewesen. Was ich vorher schon uuuunzählige Male gemacht hatte. Danach machte ich es nie mehr ohne daran zu denken. Zu respektieren, welche Kraft von unserer Mutter Natur ausgeht.
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Rauer Pazifik

Yoga und Meditation.

Mazunte ist ein wunderbarer Ort um sich als Yogi zu üben und/oder einen Meditationsretreat zu machen. Im entspannten Beachlife lässt sich das auch einfach herrlich integrieren.

Hierfür gibt es zwei erwähnenswerte Anlaufstellen. Ich war jeden Morgen zu Gast in der Casa Om. Wechselnde Lehrer und wechselnde Techniken führten zu einem sehr abwechslungsreichem Meditations-Programm. Mal zwei Stunden in Stille, mal geführt, mit achtsamer Atmung und Heilklängen. Danach Yoga, ebenfalls mal Hatha, mal Vinyassa. Das "Studio" ist ein Hüttchen, halboffen und ruhig. Wunderbar, mein Tag startete jedesmal einfach herrlich. Nein, göttlich. Sie bieten auch Workshops an, checkt es einfach aus!

Die zweite Empfehlung ist das Hridaya-Yoga. Hier gibt es umfassende Schweige-Meditations- Workshops. Von drei bis hin zu 10 Tagen. Er beinhaltet wohnen, 3x vegetarisches Essen und viele Kurse. Aber Pssst ... geredet wird hier nicht. WLAN und Telefon bleiben auch aus. Ich habe ein tolles Mädel kennengelernt, welches gerade den 3-Tages Tread gemacht hatte. Sie war sehr positiv angetan, wobei es ihr sehr sehr schwer fiel, die vielen Regeln einzuhalten.

Oder wie wäre es mit Yoga am Strand? Jeden Morgen zum Sonnenaufgang treffen sich die Neuzeit-Hippies und Immer-Entspannten an der Playa Mermejita zum ausführlichen Sonnengruß und Co. Macht Spaß. Kostet nix. Relaxt.
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Punta Cometa.

Willst du einen wunderbaren Sonnenuntergang sehen, ist die Punta Cometa the Place to be. Es ist der südlichste Punkt Nordamerikas und bietet eine Wahnsinns-Kulisse über den Pazifik, die tosenden Wellen, Strände und Felsen. Und einen sagenhaften Sonnenuntergang. Zwei mal war ich hier, zwei ml hat`s mir trotz ein paar Wolken die Sprache verschlagen.

Einen der schönsten Abende meiner 16-monatigen Reise hatte ich hier oben. Mit einem mittlerweile befreundeten Schamanen machten wir Musik, tranken paar Schlucke Wein und teilten pure Freude am Leben, während die Sonne unterging. Danach gab`s da oben im Dunklen, nur für uns fünf eine private Schamanenzeremonie. Ich will sofort zurück, zum Grund, warum ich so gerne reise.

Achso, zur Punta kommt ihr nach einem einstündigen Spaziergang durch ein kleines Waldstück hoch zum Aussichtspunkt. Brecht früh genug auf, um auch wirklich da zu sein wenn`s überm Wasser zischt. (Weg ist nicht schwer zu finden, aus einer Seitenstraße aus.)

Schlafen in Mazunte.

Als Backpacker nächtigte ich für rund 12 Euro die Nacht im La Luciernaga Hostal - welches ich aber nur eingeschränkt empfehlen kann. Das absolut coole war eine lässige Atmosphäre, gutes Frühstück inklusive, ein echt toller Garten mit vielen Hängematten und die Nähe zu Allem - 100m zum Strand sind schon sehr fein. Allerdings weiß ich nicht ob ich wieder kommen würde, weil es schon etwas schäbig in meinem 6er- Dorm war. Will heißen : unbequeme Betten mit alten Matratzen und nicht den saubersten Bezügen, uralte Bäder mit nicht schließbaren Türen und Rost überall.

Da das aber irgendwie zum laid-back Strandstyle dazu gehört, und einen sowieso nichts juckt wegen der Tiefenentspannung, hab ich meine Zeit hier trotzdem genossen. Nicht zuletzt weil ich in sehr guter Gesellschaft war. Wem also Atmosphäre, gute Vibes und coole Menschen wichtiger sind als Sauberkeit- Standards, der wird sich hier sehr wohl fühlen. Es laufen übrigens den ganzen Tag Hühner durch den Garten! Pluspunkt! ;-)

In Mazunte ist das dann auch das günstigste was man bekommen und buchen kann. Das Meiste gibt`s hier durch Walk-ins ohne feste Buchungen. Es existieren noch ein paar andere Hostels und viele kleine Hospedajes in der mittleren Preiskategorie. Ein paar Hotels im Cabana-Style haben sich auch aufgetan, richtig große Resorts und Hotelanlagen findest du hier nicht und das bleibt auch hoffentlich so!

An- und Abreise Mazunte.

Es gibt keine offiziellen Touristen-Bus Stationen wie beispielsweise ADO sonst überall in Mexiko. Dreh und Angelpunkt ist daher San Pedro Pochutla. Dort ist der nächste OCC und damit die nächste Fernreise - Haltestelle.

Die 40-minütige Fahrt hin oder zurück kann man entweder mit einem Taxi bestreiten oder man nimmt wie ich ein Collectivo. Das ist amüsanter, günstiger und wirklich nen Trip wert. Hier ist immer ein wenig Geduld, Spontanität und Flexibilität gefragt. denn feste Abfahrtzeiten haben die nicht.

Die beliebtesten Destinationen in der Nähe sind Puerto Escondido, Oaxaca City und Puerto Angelito.
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Lieblings-Fortbewegungsmittel

Ich will wieder nach Mazunte!

Ich will zurück! Ich hatte eine wahre Freude beim Schreiben und hoffe ihr erlebt Manzunte so wie ich. Wunderbar. Ich liebte es.

Sand, Sonnencreme und Salzwasser...

... mache ich zum Teil verantwortlich für die eher schlechte Bildqualität in diesem Beitrag. Das tut mir zwar Leid, allerdings freue ich mich gerade auch darüber : Es war einfach viel zu entspannt und zu schön in Mazunte, um ständig die Linse zu putzen.

Länger in Mexiko unterwegs?

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