Die Maya Ruinen Palenque
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15. Oktober 2019
Roberto Barrios - das sind kleine, wilde Kaskaden im Dschungel von Chiapas, besser gesagt in Palenque, dem Ort in Mexiko dem ich wohl die meisten Beiträge widmen will. Berühmt ist Palenque definitiv für die gut erhaltene Maya Ruinenstadt, aber es gibt eben auch viel mehr zu entdecken - wie beispielsweise diese tollen Wasserfälle, die für Entdecker sind. Denn hier gilt es noch Natur zu erkunden, ohne den typischen Menschenandrang. Zumindest war das bei meinem Besuch so. Aber lies selbst.
Anreise zu den Cascadas de Roberto Barrios.
Das ist super einfach. In Palenque schien sowieso einfach alles glatt zu laufen. Ich fuhr mit einem Collectivo von den Cabanas Ek Balam (welche schön im Dschungel liegen) die Hauptstraße runter bis an die ADO- Busstation. Hier stieg ich aus, ging vor die Tür und setzte mich in ein Collectivo, auf dem "Roberto Barrios" stand. Die fahren nicht nach geregelten Zeiten, also mache dich evtl. auf etwas Wartezeit gefasst. Ich allerdings setzte mich als letzte rein - also sofort Abfahrt.
Kostenpunkt : 50 Pesos = 2,30 Euro.Fahrt nach Roberto Barrios.
Die Fahrt war ganz wunderbar. Kurvig, ein wenig abenteuerlich und überraschend kurz. Bis wir zum Knotenpunkt der Hauptstraße angelangten, hielt der Kleinbus nicht einmal. Ab dann wurde es lustiger - Einheimische wurden aufgesammelt, inklusive gackernder Kleintiere, andere stiegen aus. Durch das viele Halten gegen Ende dauerte es bis zum Erreichen des Ziels ca. 80 Minuten. Die Cascadas Roberto Barrios.
Spätestens jetzt wusste ich, das es keine Touristenhochburg ist. Aber ich hatte auch ein bisschen Bange, wie ich eigentlich zurück komme. Die netten Herren im kleinen Holzhäusschen an dem vermeintlichen Eingang zu den Fällen versicherten mir aber das Collectivos auch wieder die andere Richtung anfuhren. Doch außer mir waren nur (wenn überhaupt) 3 Touristen mitgekommen. Naja, egal! Es ist noch früh am Tag. 10 Uhr morgens.Niemand da?
Die Cascadas sind über mehrere Etappen zu erreichen. Es war ultra matschig an diesem Morgen und ich dachte noch "hoffentlich sieht mich keiner", während ich die steilen Trampelpfade hinaufplumpste. Lustig, es sah mich wirklich keiner. Außer der "Ranger", der mir noch schnell 20 Pesos abluchste, was man gut verkraften kann bei dem Anblick. Was ist schon ein Euro Eintritt? Das kann man sich ruhig mal auf der Zunge zergehen lassen : e i n E u r o. Das es zwischen den Fällen so rutschig war, machte nix - denn alles an Dreck und Odè Dschungel konnte ich beim schwimmen und planschen in den Becken lassen. Herrlich, es gibt für mich kein schöneres Szenario. Es ist übrigens nicht nur ne gute Idee, sondern irgendwie ein Muss in`s feuchte Nass zu hüpfen, will man sich die Moskitos vom Leib halten.
Bitte, Bitte nicht frisch mit Moskitospray einsprühen und dann ins Wasser springen! Wir befinden uns in sagenhafter Natur, denkt an die Schadstoffe die ihr ihr hinterlasst. Danke
Nach und nach war dann doch noch ein bisschen was los, die meisten Menschen die ich traf waren Mexikaner. Der Ranger begegnete mir auch noch ein paar Mal - er lief brav seine Runden, hoch und runter, um festzustellen wer noch nicht gezahlt hatte und (wahrscheinlich) ein Auge auf uns Schafe zu haben.
links oben ein paar mutige Balance-Halter
Zurück nach Palenque - mit kleinem "Hindernis?"
Ich blieb gute vier Stunden. Kletterte, schwamm, setzte mich in`s durchflackernde Sonnenlicht und probierte mein Spanisch an netten Mexikanern aus. Aber im Hinterkopf war doch die leise Anbahnung von Nervosität - wie sieht es jetzt wohl am Eingangshäusschen aus, wie komme ich zurück?
Ich durfte, am Holzhäuschen angekommen, noch eine halbe Stunde warten. Mein Spanisch war noch unterirdisch, Touristen waren keine da und weder Busse, noch Collectivos, geschweige denn irgend ein Auto fand seinen Weg auf die staubige Straße.
Die 3 Männer meinten aber :"Tranquilla, Seniorita - todo bien."
Und sie sollten Recht behalten. Es kam zwar kein Collectivo, aber ein staubiger SUV mit Ladefläche hinten drauf. Das wäre mein Gefährt, meinten die Herren. Ähm -ok. Meine Fahrt zurück oder : Dinge, die man der Mama besser nicht gleich erzählt.
Es war eigentlich kein großer Akt. Aber manche Menschen würden mich wohl als "naiv" beschreiben. Einzig und allein, weil ich eine Frau bin. Ich mag es nichtt "als Frau" dieses und das nicht zu tun. Also tue ich schlichtweg Dinge wie das hier :
Ich stieg in ein definitiv Nicht-Taxi, zu einem Mann mit Cowboyhut der mich 13km zu der Stelle bringen würde, an denen dann Collectivos fahren. Ohne seine Sprache zu sprechen. Aber schlimmer : Alleine, und das als Frau.
Fremden Menschen mein vollstes Vertrauen ohne "Vertrag" zu schenken ist so eine Sache, mit der ich mich hier und da schon mal herausgefordert habe. Denn klar hab ich überlegt. Mein Bauchgefühl sagt mir aber recht zuversichtlich, was geht und was nicht. Das hier ging.
Und so war es auch - der Mann mit Cowboyhut fuhr mich sicher und ohne Tam Tam zu vorher erwähnten Straßengabelung. Hier stieg ich um in ein Collectivo nach Palenque.
hier hatte mich der Pick up abgesetzt
Sorry, ich weiß keine "sichere" Route zurück...
Also sorry Leute, ich kann nicht mit Gewissheit sagen, wie ihr wieder zurückkommt. Da muss man sich wohl auf die ruhigen Mexikaner, das Zufallsprinzip und Bauchgefühl verlassen. - Es sei denn ihr habt ein Auto, oder macht eine Tour.
Aber wo bitte sind die kleinen Abenteuer dann?Fazit zu den Wasserfällen Roberto Barrios.
Ich hatte einen tollen Tag. Der Regenwald in Verbindung mit fließendem Wasser ist meine absolute Lieblings-Szenerie. Hier fühle ich mich fantastisch. Es gibt durchaus größere Wasserfälle in Chiapas mit besserer Infrastruktur - aber genau deswegen war das hier mein Top-Ausflugsziel. Versteckt und von den meisten Touristen wohl zu unspektakulär. Mehr Platz und Stille für uns Entdecker, danke schön!